Wir

Das Ubuntu-Phone

Nach vielen Ankündigungen seitens Canonical war es im Februar 2015 endlich soweit, das erste Ubuntu Smartphone erblickte das Licht der Welt. Beim World Mobile Congress in Barcelona wurde die Zusammenarbeit von Canonical und dem Spanischen Hersteller BQ vorgestellt. Um das Interesse der potentiellen Käufer zu pushen, wurde das Telefon mittels einer Flash-Sale Aktion verkauft. Über die Sozialen Medien wurden begrenzte Verkäufe zu bestimmten Zeitpunkten verkündet. So gibt es bis heute (April 2015) stundenweise die Möglichkeit das "bq Aquaris e4.5 Ubuntu Edition" auf der Webpage des Herstellers im europäischen Raum zu kaufen.

Obwohl ich ein gutes Smartphone für den betrieblichen- und privaten Gebrauch besitze (Samsung Ativ S - WinPhone), konnte ich dem Geek-Faktor dieses Linux-Phones nicht widerstehen. Beim dritten Flash-Verkauf konnte ich Ende Februar ein Aquaris zum Preis von 170 Euro kaufen. Der folgende - völlig subjektive - Bericht schildert meine Eindrücke und Erfahrungen mit diesem ungewöhnlichen Mobiltelefon.


Bestellung und Unboxing

Wie bereits geschrieben, das Telefon wird bislang nur über Flash-Sales verkauft. Nach zwei vergeblichen Versuchen gelang es mir ein Gerät zu kaufen. Die Lieferung liess allerdings fast einen Monat lang auf sich warten. Allerdings wurde ich während der Wartezeit vom Hersteller BQ ab und zu über den Stand der Dinge informiert; ausser über die eigene Ungeduld konnte ich nicht meckern. am 26. März war es dann soweit, das Päckchen wurde geliefert und erzeugte bei mir fast ein weihnachtliches Gefühl - tja, Männer und ihre Spielzeuge :-)

Das Unboxing verlief unspektakulär; eine kleine schwarze Kartonbox enthält das Telefon, ein Universal-USB-Ladegerät, eine Kurzanleitung in verschiedenen Sprachen und - ganz wichtig - ein kleines Metallwerkzeug zum Öffnen der beiden SIM-Slots und des MicroSD-Slots. Ohne das Ding bekommt man die Abdeckungen kaum auf.

Die gesamte Verpackung inklusive Innenmaterial besteht vollständig aus Pappe bis auf die zwei Schutzfolien auf der Vorder- und Rückseite des Smartphones. Aus der Kurzanleitung erfährt man das Wichtigste zum Telefon; für weitere Infos wird auf das User Manual im Internet verwiesen, welches ausführlich und gut geschrieben ist.

Bewertung: 9 von 10 Punkten (Abzug wegen fehlendem Glam-Faktor)

 

Anmutung und Qualität

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten - jedoch nicht beim "bq Aquaris e4.5 Ubuntu Edition" - finde ich. Das Gerät ist schwarz - sehr schwarz und schick. Die Front ist vollständig mit Dragontrail Schutzglas bedeckt und wirkt als durchgängige schwarze Fläche, in deren oberen Teil die Frontkamera, der Lautsprecher und bei genauerem Hinsehen eine kleine blaue LED für Benachrichtigungen zu erkennen sind. Das Glas ist in einen hauchdünnen Rahmen eingelassen, der von der Seite den Anschein erweckt, als wäre das Telefon von einem 3 Millimeter starken Panzerglas bedeckt.

Der untere Gehäuseteil ist leicht abgestuft zum Glasrahmen und scharz satiniert. Dass er aus Kunststoff besteht, ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen; es könnte genauso gut Metall sein. Dieser Eindruck wird durch das angenehme Gewicht (123 g) des Gehäuses unterstützt. 4.5 Zoll ist eine komfortable Gehäusegrösse, die Kleidungstaschen-kompatible ist und eine vollständige Abdeckung des Bildschirms mit dem Daumen ermöglicht. Der Bildschirm lässt am unteren Rand ca. 2 cm ungenutzt, die bei der Android Variante des Aquaris für die Softkeys gebraucht wird.

Das satinierte Gehäuse verhilft zu einer ausreichenden Rutschfestigkeit in der Hand, die nicht an die gummierten Rückwände anderer Smartphones heran reicht. An der rechten Seite befinden sich der Einschaltknopf und die Lautstärkewippe. Links findet man die beiden SIM-Slots. Oben den SD-Slot sowie die Kopfhörer-Buchse. Am unteren Rand sind zwei Lautsprecher-Grills und mittig der USB-Anschluss eingelassen. Die Rückseite enthält oben links die Kamera und darunter den Blitz. Oben in der Mitte sieht man das schwarz-glänzende bq-Logo und ganz am unteren Rand diverse Produkt-Schriftzüge.

Die Qualität des Gehäuses ist für ein 170 Euro Telefon sehr wertig. Nie entsteht der Eindruck von billigem Plastik - man fühlt eher ein Metall-Unibody. Die Tasten sind - Gott sei Dank - nicht beschriftet, haben vorbildliche Spaltmasse und sind leicht erhaben so dass sie gut fühlbar sind; ihr Druckpunkt ist perfekt. Ich ziehe meinen Hut vor dem "designed in Spain".

Bewertung: 9 von 10 Punkten (Abzug wegen des ungenutzten Bereichs am unteren Rand)

 

Inbetriebnahme und erster Eindruck

Ein Zweisekunden-Druck auf die Einschalttaste erweckt den Newcomer zum Leben. Der Kaltstart dauert ca. 30 Sekunden vom Drücken des Einschaltknopfes bis zum Erscheinen des Lock-Screens. Das ist ein guter Wert verglichen mit der wesentlich längeren Einschaltzeit meiner Android und WinPhone Geräte, insbesondere wenn man die eher schwache Hardware des Aquaris bedenkt.

Beim ersten Einschalten werden Grundeinstellungen abgefragt: Sprache, Sicherheit, WLAN und Standort. Dann wird die Bedienung der Touch-Oberfläche anhand einiger Beispiele erklärt. Im Wesentlichen geht es um das Erlernen der Wischgesten die zahlreich vorhanden sind und einen grossen Unterschied zu den bekannten Vertretern der Gattung Mobile-Desktop (Android, iOS, Firefox OS, Blackberry) ausmachen.

Dann erscheint die grosse Innovation von Ubuntu Touch, die Scopes. Die Standard-Scopes sind:

  • Heute (Datum, Wetter, Veranstaltungen, Bevorzugte Kontakte, Letzte Anrufe, Letzte Nachrichten, usw.)
  • NearBy (Infos aus der geografischen Nähe: Yelp, Wikipedia, Wetter,
  • Apps (das klassische App-Grid mit Zugriff auf den Ubuntu App Store)
  • News (Nachrichten Aggregator mit verschiedenen Quellen: BBC, Euronews, usw.)
  • Musik (Zusammenstellen verschiedener offline und online Musikquellen)
  • Video (offline Videos und diverse online Videoquellen)
  • Fotos (offline Fotos und diverse online Fotoquellen)

Der Launcher am linken Rand funktioniert wie sein Pendant auf dem Unity Desktop. Beliebige Apps können eingefügt oder entfernt werden. Auch die laufenden Apps erscheinen dort. Lediglich ein Umsortieren der Reihenfolge wird nicht angeboten. Ausserdem enthält der Launcher ein fixes Icon um auf den ersten Scope zu schalten.

Zu Beginn ist mir auch der grosse Weissraum (ungenutzter Platz) auf der Oberfläche aufgefallen. Ich würde mir die Anordnung der Elemente etwas kompakter wünschen. Das Design kann mit "bunt auf hellgrauem Hintergrund" beschrieben werden. Ein Theming ist nicht vorgesehen; Liebhaber dunkler Designs ziehen hier den Kürzern.

Bewertung: 8 von 10 Punkten (Abzug wegen der steilen Lernkurve - ja ich weiss, das ist etwas unfair)

 

Das Handling

Die Bedienung des Ubuntuphones ist durch häufiges Wischen geprägt. Diese Liste verdeutlicht die Vielfältigkeit:

Geste Funktion
von links kurz wischen Launcher anzeigen
von links durchziehen ersten Scope anzeigen
von rechts kurz wischen zwischen den beiden letzten Apps wechseln (wie Alt+Tab)
von rechts durchziehen den App-Fächer anzeigen (alle laufenden Apps und Scopes)
von unten wischen App-spezifische Funktionen einblenden (nur bei wenigen Apps vorhanden)
von oben kurz wischen und dann seitlich wischen Schnell-Einstellungen anzeigen und zwischen diesen wechseln
von oben durchziehen Eine der Schnell-Einstellungen anzeigen
in-App seitlich wischen App-spezifische Funktionen auslösen


Die vielen Wisch-Gesten erfordern eine gewisse Eingewöhnung da man sie von Android und Co. in dieser Häufigkeit nicht kennt. Hinzu kommt, dass das Ubuntuphone keine Tasten (physisch oder virtuell am unteren Bildschirmrand) hat. Es gibt weder eine Home-Taste noch eine Back-Taste - alles geschieht über die Finger-Gesten. Nach ein paar Tagen hat man sich daran gewöhnt und lernt sie zu schätzen; so ist z.B. das Umschalten zwischen laufenden Apps über den Wisch vom rechten Rand wesentlich intuitiver und schneller als bei anderen GUIs gelöst. Trotzdem ist diese Funktion meiner Meinung nach falsch implementiert. Der App-Fächer (siehe Bild im vorherigen Absatz; rechts) wird von unten aufgefüllt; das heisst, neu geöffnete Apps werden von unten dem Stapel zugefügt. Es müsste aber umgekehrt sein; das ist jedoch eine sehr subjektive Wahrnehmung. Positiv fällt die Alt+Tab Funktion auf: mit einem kurzen Wisch von rechts kann man zwischen den letzten beiden Apps umschalten.

Die Ubuntu Touch Oberfläche läuft sehr geschmeidig. Von dem in den Medien berichteten Ruckeln in den Scopes bzw. beim Wechseln der Scopes habe ich überhaupt nichts bemerkt. Hingegen dauert das Starten von Apps eher lange. Selbst einfache Apps wie der Taschenrechner brauchen mit 5 Sekunden einfach zu lange.

Bewertung: 5 von 10 Punkten (Abzug wegen der langsam startenden Apps)

 

Hardware Leistung

Das Aquaris E 4.5 Ubuntu Edition wird bezüglich der Hardware in der unteren Mittelklasse eingeordnet. Dementsprechend darf man keine Wunderdinge von diesem Gerät erwarten. Meine Bewertung trägt diesem Umstand Rechnung. Die Spezifikationen wiederhole ich hier nicht; sie können bei darf hier nachgelesen werden.

Die Kamera wird wie jede andere App über ein Icon aufgerufen; eine Hardwaretaste gibt es dafür nicht. Bei Tageslicht ist die Qualität der Aufnahmen gut; bei mässigen Lichterverhältnissen, wenn der Blitz zum Einsatz kommt, haben die Bilder einen deutlichen Blaustich. Folgend Funktionen stehen in der Kamera-App zur Verfügung: Umschalten zwischen Front- und Selfie-Kamera, Videoaufnahme, Auslöser. Nach einem Wisch von unten, kommen diese Features hinzu: Geo-Location, Blitz, HDR, Timer, Bildqualität, Grid anzeigen. Die Funktionen empfinde ich als ausreichend. Was mir sehr fehlt ist die Möglichkeit, das zuletzt geschossene sofort anzuschauen; dafür gibt es einen Punkt Abzug.

Auch für das Telefonieren gibt es eine App, die ein Wähltastenfeld einblendet. Auch über die Kontakte und über die den Heute-Scope kann die Telefon-App für einen Kontakt geöffnet werden. Mit einem Wisch von unten wird die Liste der letzten Anrufe angezeigt; aus der Liste kann ein erneuter Anruf gestartet werden. Im Heute-Scope können 'Bevorzugte Kontakte' abgelegt werden. Klick man einen solchen an, gibt es einen 'Call' Button. Dieser erlaubt es jedoch nicht zwischen den verschiedenen Telefonnummern des Kontaktes auszuwählen (ich glaube, es wird immer die erste Nummer des Kontakts gewählt). Dafür gibt es einen Punkt Abzug. Die Tonqualität bei Telefonaten ist ordentlich; auf weden Fall viel besser als beim iPhone 6 (da versteht man so gut wie nichts).

Das GPS des Aquaris ist eine Katastrophe. Bei einem Kaltstart des Smartphones dauert es ca. 20 Minuten bis Satteliten für eine Lokalisierung gefunden werden. Die angezeigt Position liegt (bei meinem Gerät) immer ungefähr 100-200 m neben dem tatsächlichen Standort. Damit ist das GPS unbrauchbar. Dafür gibt es 3 Punkte Abzug.

Musikhören mit dem Ubuntuphone macht Spass. Die Musik-App bietet alles was man braucht und die Tonqualität ist gut. Auch wenn das Telefon im Stand-by Modus läuft, lässt sich die Lautstärke einstellen. Lauter/Leiser, Ein/Aus, Vor/Zurück über die Fernsteuerung im Kabel meiner Samsung-Ohrhörer funktioniert nicht. Dafür gibt es 2 Punkte Abzug.

Die geringe Auflösung des Displays stört mich überhaupt nicht; ich nehme sie noch nicht einmal wahr. Der Bildschirm glänzt mit einer enormen Helligkeit die eine gute Sichtbarkeit auch bei hellem Aussenlicht erlaubt. Dafür gibt es die volle Punktezahl. Die Helligkeitseinstellung des Displays hat eine grosse Wirkung auf die Akku-Ausdauer. Mit automatischer Helligkeitseinstellung reicht die Batterieleistung für knapp einen Tag. Schraubt man die Helligkeit auf 20% hinunter - was meistens hell genug ist - so kann es 3 Tage dauern bis der Akku wieder geladen werden muss. Volle Punktezahl.

Bewertung: 3 von 10 Punkten

 

Die Apps

Das Telefon kommt mit einer Anzahl von vorinstallierten Programmen die hier aufgelistet sind. Weitere Anwendungen können aus dem Ubuntu Store installiert werden. Zur Zeit (3. April 2015) gibt es dort 1177 Apps, die sich aufteilen in 51% Apps, 40% WebApps und 9% Scopes. Das Angebot im Store wächst aktuell mit ca. 100 Neuzugängen pro Woche. Ich bewerte hier nur einige der Standardanwendungen:

Telefon: Die App startet in 3 Sekunden und zeigt das Tastenfeld zum wählen an. Über das 'Personen' Symbol rechts oben kann die Kontakt-App gestartet werden um von dort eine Telefonnummer in the Telefon-App zu übernehmen. Zudem kann über einen Wisch von unten die Liste der letzten Anrufe angezeigt und einzelne übernommen werden. Bewertung: 10 von 10 Punkten

Nachrichten: Die App kann nur SMS; eine Integration mit anderen Messaging-Diensten scheint es nicht zu geben. Sie startet in 3 Sekungen und zeigt eine Liste der gesendeten bzw. empfangenen SMS. Um eine neue Nachricht zu schreiben so kann man (wie bei Telefon) die Kontakt-App öffnen um einen Telefonnummr zu holen oder man tippt im 'An:' Feld ein paar Buchstaben. Dann wird sofort in den Kontakten gesucht und die passenden Ergebnisse (Name und Nummer) angezeigt. Das Eingabefeld für den Text beginnt einzeilig und erweitert sich automatisch sobald mehr als eine Zeile geschrieben wird. Der Senden-Knopf ist mit 'Sen...' beschriftet (auch im Querformat). Da hätte man besser ein Symbol fürs Senden verwendet statt einen abgeschnittenen Text. Bewertung: 10 von 10 Punkten

Kontakte: Auch dieses Programm startet in 3 Sekunden und zeigt die List aller Kontakte in alphabetischer Reihenfolge. Sobald man in der Liste scrollt, wird am rechten Rand das gesamt Alphabet mit kleinen Buchstaben angezeigt. Mit einem Tap darauf, springt die Liste zum entsprechenden Buchstaben; das ist sehr praktisch und gut umgesetzt. Beim Suchen nach einem Namen (auch Substring) wird das Suchergebnis 'on the fly' angezeigt. Neben der Gesamtliste kann auch auf eine Favoritenliste umgeschaltet werden; dort werden die 'häufig angerufenen' und die favorisierten Kontakte gezeigt. Ein Tap auf einen Kontakt zeigt die Telefonnummern des Kontakts. Von hier aus kann man anrufen oder eine Message (SMS) schreiben. Nach einem Tap auf den Kontakt erscheint die Detailansicht mit allen vorhandenen Daten des Kontakts. Bewertung: 10 von 10 Punkten

Notizen (Erinnerungen): unterstützt Notizen, Notizbücher, Erinnerungen, Schlagwörter und Konten (Evernote). Notizen können Notizbüchern zugeordnet und mit Schlagwörtern und Erinnerungsterminen versehen werden. Der Notizeditor selbst bietet: Checkboxen, Anhänge, Tags (Schlagwörter), einfache Formatierung und Fontauswahl. Bewertung: 10 von 10 Punkten

Browser: Der Webbrowser ist ziemlich rudimentär ausgestattet. Beim Öffnen (4 Sekunden) wird immer die zuletzt geöffnete Webseite geladen. Um zu den Lesezeichen zu gelangen müssen entweder alle Tabs geschlossen oder ein neuer Tab geöffnet werden. Eine Homepage kann nicht bestimmt werden. Als Suchmaschine wird immer Google verwendet; diese Einstellung kann nicht geändert werden. Beim Rendering von diversen Webseiten konnte ich keine Probleme feststellen. Die Lesezeichen-Seite listet 5 Favoriten, wer 'mehr sehen' will muss diesen Knopf anklicken. Weiter unten befindet sich eine automatisch bewirtschaftete Liste von 'Beliebten Seiten'. Bewertung: 4 von 10 Punkten (Abzüge wegen Google, Lesezeichen und der Navigation in der App)

Galerie: Die App startet in 3 Sekunden (ach :-) und zeigt immer die 'Ereignis' Darstellung der Fotos. Dort werden die Bilder automatisch nach Aufnahmedatum gegliedert. Die beiden anderen Ansichten (Alben, Fotos) können nicht als Standard beim Öffnen eingestellt werden. In einem Ereignis kann seitlich durch alle zugehörigen Bilder gescrollt werden. Ein vertikales Scrollen navigiert von Ereignis zu Ereignis. In den Ansichten (Ereignis und Fotos) gibt es einen Selektiermodus zum Auswählen von Bilder für weitere Bearbeitungsschritte (Löschen, Teilen). Zudem kann die Kamera-App direkt aufgerufen werden. Tippt man ein Foto an, wird es Fullscreen angezeigt; seitliches Wischen scrollt zwischen den Fotos. Eine Bearbeitungsfunktion gibt es nicht. Bewertung: 7 von 10 Punkten (Abzüge wegen Default View und fehlender Editier Funktion)

Musik: Als erstes fällt das dunkle Design des Players (nicht negativ) auf; alle bisher vorgestellten Apps sind im typischen hellgrauen Ubuntu Touch Design gehalten. Es führt hier zu weit alle Features des Musik Players zu beschreiben. Mir gefällt die App sehr gut; sie macht alles was man braucht. Zwei Dinge sind mir jedoch aufgefallen: in langen Listen, z.B. Titelliste, gibt es kein Schnellscrollen über eine alphabetische Auswahl (wie bei den Kontakten) oder einen Scrollbar. Ausserdem konnte ich nicht herausfinden wie man einen Titel löscht. Bewertung: 9 von 10 Punkten

Taschenrechner: Es gibt mindestens drei Taschenrechner Apps im Software Store: die Calculator Core App (als Default installiert), den Calculator von Alan Pope und die Ubuntu Calculator App namens Reboot. Um es kurz zu machen: die Default App hat viel zu kleine Zifferntasten, Alan Pope's Taschenrechner scheitert bei Eingaben die breiter als der Bildschirm sind. Reboot ist zwar ein seltsamer Name für einen Taschenrechner aber das Ding kann alles und noch viel mehr. Da es hier um die Default Apps geht, muss ich leider den Calculator aus den Core Apps bewerten. Bewertung: 5 von 10 Punkten (Abzug wegen viel zu kleiner Tasten)

HERE Maps: Nun ja, die App ist ganz ordentlich, kommt beim Kartenmaterial aber bei weitem nicht an OSM-Qualität heran. Offline Karten sind auch nicht wirklich möglich; es besteht lediglich die Möglichkeit einen Kartenausschnitt mit von der Grösse abhängigem Detaillierungsgrad herunter zu laden. Ob das jemandem nützt? Komplette Länder auf dem Gerät offline zu haben ist für mich das einzig Wahre (wie z.B. beim fantastischen OSMAnd). Mir ist es nicht gelungen von A nach B zu navigieren weil immer die aktuelle Position als Ausgangspunkt angenommen wird. Als Alternative zu HERE Maps empfiehlt sich die OSM Webapp. Bewertung: 5 von 10 Punkten (Abzug wegen fehlender Offline-Maps und der 'halben' Navigation)

Telegram: Nein, Whatsapp gibt es nicht fürs Ubuntu Phone aber Telegram. Die Implementierung ist rudimentär aber ausreichend für das Texten. Leider gibt es keine Benachrichtigung von neuen Messages; auch die Verbindung mit anderen Apps und Scopes fehlt. Bewertung: 6 von 10 (Abzug wegen der geringen Funktionalität und Connectivity)

Wetter: Das ist eine ziemlich simple App die ihre Daten entweder von 'The Weather Channel' oder 'OpenWeatherMap' holt. Angezeigt werden ein Wettersymbol sowie die Temperatur. Durch einen Tap schaltet man um auf: Luftfeuchte, Wind, Regen und UV-Index. Mittels Wischen (es ist nicht klar wo man wischen muss) wird durch die nächsten 5 Tage gescrollt. Eine Gesamtansicht der Wettervorhersage für die nächsten Tage gibt es nicht. Bewertung: 6 von 10 (Abzug wegen der komischen Darstellung und Bedienung